Mit einem Orgelkonzert am Sonntag, 26. März, 17.00 Uhr, in der Pfarrkirche Alsweiler eröffnet der kath. Kirchenchor St. Mauritius Alsweiler seine Feierlichkeiten  zum 110-jährigen Stiftunsfest. Gleichzeitig feiern die Chormitglieder den zehnjährigen Geburtstag der neuen Orgel, die am 30. September 1990, gleichsam als Geschenk zum 100-jährigen Bestehen des Kirchenchores, in Alsweiler eingeweiht und von der Heusweiler Orgelbaufirma Hugo Mayer konzipiert und gebaut wurde. Am 26. November wird dann das große Jubiläumskonzert mit anschließender Feier des Cäcilienfestes begangen.

Unter den vielen Vereinen in den Ortschaften gehören die Kirchenchöre zu den „Stillen im Lande“, deren Idealismus oft nicht erkannt oder sogar bestritten wird. Um so erfreulicher ist es, dass sich dessen ungeachtet immer wieder Männer und Frauen in den Dienst der „Musica sacra“ stellen. Die Mitglieder eines Kirchenchores, die zur Ehre Gottes singen, erwarten keine persönlichechor.jpg (39426 Byte) Anerkennung. Keine Chronik berichtet von „stolzen Erfolgen“. Auch für den Kirchenchor Alsweiler finden sich nur spärliche Hinweise in den Verkündigungsbüchern der Pfarrei. Wenn auch das Dunkel um die Gründung des Alsweiler Kirchenchores, der seinen Namen 1995 von Kirchenchor „Cäcilia“ Alsweiler in Kirchenchor „St. Mauritius“ Alsweiler änderte, weil die Namen der Kirchenchöre im Bistum Trier damals den Namen der Schutzpatrone der jeweiligen Kirchengemeinden angepasst wurden, nicht ganz erhellt wurde, so gilt doch als sicher, dass im Jahre 1890 unter Pastor Johann Theis ein Kirchenchor in der Pfarrei bestanden hat. Nach Durchsicht von alten Rechnungsbüchern der Kirchengemeinde aus dem Jahre 1875 stellte sich heraus, dass dort erstmals ein Ausgabenbeleg für Noten auftauchte. Dies dürfte ein Nachweis dafür sein, dass 1875 ein Kirchenchor in Alsweiler bestand. Auch aus den nun folgenden Zeiten sind kaum Unterlagen vorhanden.

Die Aufwärtsentwicklung des Chores wurde durch den Weggang des Dirigenten und die Einberufung der meisten männlichen Mitglieder jäh durch den Krieg unterbrochen. An einen geordneten Chorbetrieb war nicht mehr zu denken. Hilarius Lermen zeichnete von 1924 bis 1940 und von 1953 bis 1954 als Organist und Chorleiter für den Chorgesang verantwortlich, bis er von Jakob Kirtz aus Tholey abgelöst wurde, der ein Jahr (1940 bis 1941) als Orgelspieler aushalf. Fräulein Eleonore Trapp (Trost) begann dann im Jahre 1942 damit, mit den noch verbliebenen Sängerinnen und Sängern sowie einigen Nachwuchskräften den Chorgesang aufs neue zu pflegen.

Das Ende des unseligen Krieges brachte auch einen Neubeginn mit sich. Im Mai 1945 übernahm Clemens Brill jun. Das Amt des Organisten, während sein Vater mit der Leitung des Chores betraut war. Die bisherige Tätigkeit des Chores beschränkte sich auf liturgische Gesänge. Nunmehr wurde auch weltliches Liedgut in das Programm aufgenommen. Damit begann eine Entwicklung, die den „Pfarrcäcilienchor“ Alsweiler zu einem bedeutenden Kulturfaktor seiner Heimatgemeinde werden ließ. Auch heute noch singt der Chor nicht nur an kirchlichen Festen, sondern wirkt auch bei Veranstaltungen der Gemeinde, bei Einweihungen öffentlicher Einrichtungen sowie bei Jubiläumsfeiern der Ortsvereine mit.

Herausragendes Ereignis in der Vergangenheit war am 11. November 1956 eine Gottesdienstübertragung aus der Alsweiler Pfarrkirche „St. Mauritius“ mit der vom Chor ausgezeichnet interpretierten Krönungsmesse Mozarts.

Neuer Chorleiter wurde im Jahre 1954 Adolf Gebel aus Tholey, der sein Amt 1967 wieder an Clemens Brill übergab. Gerhard Schnur übernahm in Folge des frühen Todes von Clemens Brill die Leitung des Chores 1982 für die nächsten sieben Jahre. Danach gab Peter Hahn, ein junger Musikstudent aus Marpingen, dem Chor als Organist und Chorleiter neue Impulse. Im Jubiläumsjahr steht Christoph Demuth den Alsweiler Sängerinnen und Sängern vor.

Zum 100-jährigen Bestehen wurden den damaligen Alsweiler „Cäcilianern“ die Palestrina-Medaille vom Bischöfl. Generalvikariat Trier verliehen. Diese Anerkennung wird nur an Kirchenchöre verliehen, die auf eine mindestens 100-jährige Geschichte zurückblicken können und stellt das Pendant zur bekannten Zelter-Plakette dar, die an weltliche Chöre verliehen wird.

Der Vorstand: Richard Becker (Vorsitzender), Mathilde Schäfer (Schriftführerin), Andrea Demuth (Kassiererin), Alice Leist, Iwanka Sebastian, Thomas Becker (Beisitzer), Christoph Demuth (Organis und Chorleiter).

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr:

26.03.2000 – Orgelkonzert mit Margit Trost, Katharina Maurer (Blockflöte),

                      Wolfgang und Hans Jakob Trost, Christoph Demuth (Orgel)

07.05.2000 – Maiandacht Pfarrkirche Alsweiler

27.05.2000 – Teilnahme am Liederabend des MGV Alsweiler zu dessen Jubiläum

07.06.2000 – Geburtstagsmesse anlässl. Des 80. Geburtstages des früheren Präses,

                      Pastor Balling in Saarlouis-Steinrausch

15.09.2000 – Teilnahme am Dekanatssingen der Kirchenchöre in St. Anna

07.10.2000 – Orgel- und Instrumentalkonzert in der Pfarrkirche (Ausführende:

                      Studierende der Musikhochschule Saar)

26.11.2000 – Jubiläumskonzert in der Pfarrkirche mit Kinder und Jugendchor

                      (Die Vielharmonie e.V.), anschl. Feier