Laudatio von Winfried
Maurer Herzlichen Glückwunsch zum
Erwerb dieser CD, die in ihrer Art wahrscheinlich einzigartig
ist. So viele Informationen und Bilder rund um den kleinen Ort Alsweiler gab es wohl noch
nie zuvor auf einer CD-Rom. Doch wie kam es zu diesem neuen
Informationsmedium. Begonnen hat alles, als Apotheker Thomas Jung,
Leiter der Mit diesem Grundgerüst ausgestattet,
war es für den engagierten Apotheker selbstverständlich, auch den Ort Alsweiler ins
Internet zu bringen. Seit er 1990 -
unter großer Zustimmung der Bevölkerung - den Mut hatte, seine Apotheke in dem kleinen
Dorf Alsweiler zu gründen, war er stets bemüht, sein Wirken sowohl der Gesunderhaltung
seiner Kunden als auch der Förderung des Ortes Alsweiler in seiner Gesamtheit zu widmen.
Neben der Entwicklung des weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten Beinwohlgels unterstützt er stets die ansässigen Vereine und
erstellte sogar ein noch heute häufig verwendetes Telfonverzeichnis nur für den Ort -
alles getreu seinem Motto "Gut für unser Dorf". Schnell entstanden die ersten
Alsweiler-Seiten, die unter der Internetadresse http://www.aweb.de/alsweiler
abrufbar sind. Zügig wurden diese von Apotheker Jung, der seither weit über 1500 Stunden
seiner Freizeit in das Projekt steckte, ausgebaut. Nach einigen allgemeinen Informationen
zu Lage und Geschichte entstanden
Auflistungen ortsansässiger Firmen und Vereine , gefolgt von den Attraktionen und
Sehenswürdigkeiten des Ortes. Früh schon verstand es Apotheker Jung die Menschen mit
eindrucksvollen Bildern rund um Alsweiler zu bannen. Stetig wuchs nun die Zahl der Gäste
auf den Alsweiler-Seiten, was durch den eingerichteten Zähler dokumentiert wurde. Im Gästebuch finden sich
viele Einträge von Menschen rund um den Globus, die sich dafür bedanken, daß sie sich
hier ein Stück Heimat in die Fremde holen können . Viele Vereine sind mittlerweile mit
auf den Seiten vertreten- für sie alle hat Herr Jung kostenlose Homepages erstellt, wo
sich der interessierte Benutzer über die Vereinsaktivitäten informieren kann. Ein
Diskussionsforum wurde eingerichtet und wird seither rege genutzt. Man findet praktisch
alles rund um Alsweiler, angefangen von A wie Adressen über K wie Alsweiler Künstler bis V wie Vereine. Wichtig ist für Apotheker Thomas
Jung auch das Einbinden der Bevölkerung in die Auswahl
der Themen. "Ich erstelle Seiten für die Menschen, denen Alsweiler am Herzen liegt
" Und das sind einige, wie die vielen tausend Aufrufe der Seiten belegen. Es ist
wahrscheinlich derzeit einmalig, wie sich ein kleiner Ort hier im Internet präsentiert -
nur so ist auch die rege Aufmerksamkeit von Presse und Rundfunk zu erklären, welche die
Alsweiler Seiten als außergewöhnliche Präsentation hervorheben. Im Besonderen ist hier
der Artikel von Klaus Brill zu nennen, der Anfang 1999 in der Samstagsausgabe der
bundesweit erscheinenden Süddeutschen Zeitung abgedruckt war. Wie dort nachzulesen,
plante Thomas Jung seit 1998 auch eine CD-Rom, da das Medium Internet vielen Menschen noch
verschlossen ist. Auf dieser CD ist die gesamte derzeitige Internet-Präsentation,
mit vielen Bildern rund um die Gemeinde Marpingen und Alsweiler zum Offline-Lesen
verfügbar. Die CD ist ein Muß für jeden Alsweiler und das ideale Geschenk - ein Gruß aus Alsweiler. Die Präsentation hat schnell recht
große Dimensionen angenommen. Seit 1996 ist Herr Jung Inhaber der
Domain Alsweiler.de, die er auch auf Zusage seitens der Gemeinde auf Dauer behalten kann.
Die Gemeinde würdigt so seine Verdienste um
die Gemeinde Marpingen, welche seit Mitte des Jahres 1997 mit an Bord ist. Die Texte zu
Marpingen wurden freundlicherweise von der Gemeinde Marpingen zur Veröffentlichung
bereitgestellt . Gemeinsam mit der Gemeinde und
der neuen Alsweiler Firma VaDeMiAs - Internetservices, wird nun auf Anregung
von Herrn Jung auch die Präsentation der weiteren Gemeindeteile stetig ausgebaut, wobei
auch hier das bewährte Konzept beibehalten wird - viele interessante Bilder, Kontaktforen
und weitere interaktive Bestandteile. Gleichzeitig wird durch die Firmen-Neugründung dem
Trend entgegengewirkt, daß der Ortsteil Alsweiler ständig weiter Geschäfte und Firmen
verliert. Die meisten Besucher der
Alsweiler-Seiten sind sehr erstaunt wenn sie erfahren, daß dieses Mammutprojekt nur durch
einen einzigen Mann- Apotheker Thomas Jung- ins Netz gespeist wird. Alle
Seiten wurden von ihm selbst in vielen Stunden seiner freien Zeit erstellt. Er finanziert
die Internetkosten und setzt sich beharrlich für sein Projekt bei Vereinen und Gemeinde
ein. Mit Fug und Recht kann behauptet werden, daß Apotheker Jung die Internetaktivitäten
in unserer Gemeinde beschleunigt hat. Mittlerweile haben viele Bürger eigene Homepages
und politische Parteien führen lokal Wahlkampf auf ihren Internetseiten. An dieser Stelle
sei dem bescheidenen Apotheker Jung ausdrücklich für sein Engagement und die bewiesene
Weitsichtigkeit gedankt. Er kann als Vorreiter, Vordenker - ja als Erfinder - einer neuen
Art von Gemeindepräsentation gesehen werden.
Seine Ideen werden vielfach aufgegriffen und führen so zum Erfolg vieler Internetseiten. Winfried Maurer im Juli 1999 Alsweiler im Internet : www.alsweiler.de
Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 30.01.1999Das globalisierte DorfAlsweiler hat 2400 Einwohner und ist mit 2000 Dateien im Internet präsent – zu sehen ist unter anderem der Musikverein Es war der Apotheker, der die Sache in die Welt gesetzt hat. "Alsweiler goes
Web" und "Alsweiler goes World", stand eines Tages im Internet unter der
Adresse http://www.aweb.de/alsweiler zu lesen,
und wer immer mit dem Namen Alsweiler etwas anfangen konnte, rieb sich verblüfft die
Augen. Alsweiler ist nämlich keine Metropole, die den Erdball in Erregung versetzen Auch der Apotheker war zu sehen im weißen Kittel: Thomas Jung, 35 Jahre alt, ein
offenbar sehr unternehmungslustiger Mensch. Nachdem er 1990, aus dem saarländischen
Niederkirchen kommend, in Alsweiler die Mauritius-Apotheke
eröffnet "Plattform für die Bürger" Gewiß sind Online-Aktivitäten von Kommunen keine Neuigkeit mehr. Seit vor zwei Jahren auch in Deutschland das Internet zu boomen begann, haben große Städte, aber auch tausende mittlere und kleinere Orte sich im Web postiert, die Listen in den einschlägigen Suchmaschinen sind ellenlang, gerade auch im Saarland. Wer hinsurft, merkt jedoch sehr rasch: fast immer sind es Kommunalbehörden, Tourismus-Manager oder Firmen, die informieren und werben, es grüßt der Bürgermeister mit Bild und Brief. Nur selten haben sich die Bürger des neuen Mediums bemächtigt.
Auch örtliche Einrichtungen und Gewerbebetriebe wurden aufgelistet; eine Querverbindung zur Großgemeinde Marpingen, zu der Alsweiler gehört, verschafft detaillierte Auskunft auch über die anderen Ortsteile und über Kommunalprobleme, von A wie Abfallberatung über L wie Lohnsteuerkarte bis Z wie Zahlungen; der jeweils zuständige Gemeindebeamte wird mit Telephondurchwahl und Zimmernummer genannt. Es finden sich der Notdienst ebenso wie ein Verzeichnis der bisher 46 Alsweiler Online-Surfer, und mit vielen bunten Hennen präsentiert sich der Geflügelzuchtverein. Alsweiler hat im ganzen rund 35 Vereine, 27 bilden
eine Vereinsgemeinschaft,
deren Vorsitzender Anton Rauber
Es macht schon, jedenfalls bei solchen Bürgern, die vor Jahren das Heimatdorf verlassen haben und in der Umgebung, in anderen Teilen Deutschlands oder auch im Ausland leben. Ortsvorsteher Ohlmann schätzt ihre Zahl auf 300 bis 500, und eine ganze Reihe von ihnen hat sich inzwischen im Internet-Gästebuch eingetragen. "Im Cyberspace ein Stück Heimat", staunte ein Informatiker aus Berlin. In anderen Kommentaren war "super" ein oft gebrauchtes Wort, eine Frau aus dem Nachbarort Winterbach war schier fassungslos über die Alsweiler Neuheit. Und quer durch Europa wurden via e-mail Verbindungen aufgefrischt, die seit langem ruhten. Das Ende der Abgeschiedenheit Das Beispiel Alsweiler belegt mithin: die Geographie ist nicht mehr schicksalhaft wie ehedem, mancher Unterschied zwischen Stadt und Land wird im Internet planiert, eine bestimmte Art der Abgeschiedenheit kommt an ihr Ende, und mit ihr das Dunkel und die Diskretion, die von ihr bedingt waren. Die Globalisierung des Dorfes, eingeleitet durch das totalitäre Medium Fernsehen, setzt sich fort mit dem Internet, das die Beteiligung des Einzelnen verlangt und ermöglicht, und die Zukunft hält weitere Revolutionen bereit. Kulturelle und ökonomische Initiativen jeder Art sind denkbar, neue Kontakte und neue Arbeitsplätze werden entstehen, auch im Dorf.
Nicht zuletzt könnte die dörfliche Demokratie profitieren. Alsweiler hat ein Debattenforum bekommen, in dem man seine Meinung zu kommunalen Fragen sagen kann, etwa zum neuen Verkehrskreisel. Das Echo ist vorerst sehr gering, und eine regelrechte Quasselecke, von Eingeweihten Chat-Forum genannt, ist gar nicht erst vorgesehen. "Dafür sollen die Leute weiter in die Kneipe gehen", sagt der Apotheker, "live leben ist besser als Internet-Chat." KLAUS BRILL |