Dorfgeschichte


Dorfgeschichte von Alsweiler
 
Im Nordosten des Saarlandes, in der Nähe von St. Wendel liegt Alsweiler, ein Dorf mit 2300 Einwohnern. Es ist nicht bedeutend, es beherbergt keine Schätze, und dennoch bietet es dem Betrachtenden manches, was auf den ersten Blick kaum offenbar wird. 
 
Da muß man schon ein wenig nachforschen, und das taten wir, wir Jungens von der KJG. Und wenn man schon forscht, nachstöbert, sich in Urkunden vergräbt, ja, dann befindet man sich gleich in der Vergangenheit, dann wird die Geschichte unseres Heimatortes lebendig. 
 
Die erste Besiedlung geht auf die Keltenzeit zurück. Als dann die Römer die beiden Heerstraßen bauten, die sich im Wareswald bei Alsweiler kreuzen, wuchs die Einwohnerzahl rasch. Im Flurbuch von Tholey kann man nachlesen, daß im Jahre 310 n. Chr. ein Hof am Alsbach stand (Es muss wohl heissen 1310, denn ein Flurbuch haben die Tholeyer so früh noch nicht geführt, ausserdem wären es dann ja auch die Römer gewesen.). Und während der Gründungszeit der Benediktinerabtei Tholey, im 7. Und 8. Jahrhundert, wird Alsweiler zum ersten Male urkundlich erwähnt. Diese Siedlung wurde jedoch im 12. Jahrhundert durch die Pest verwüstet. (Hier fehlt der Name der Siedlung! Es könnte das Gehöft in vor dem Langwieswald aber auch ein Gehöft in der Merschbach gemeint sein!)
 
Das folgende Jahrhundert war eine Zeit des Neuaufbaus, und um 1340 war Alsweiler ein Dorf mit 250 Einwohner. Aus Alerswilze wurde Alswiller und um 1570 hieß das Dorf schon Alsweiler. Es gehörte zur Abtei Tholey, und die Bauern mußten alljährlich ihren Zehnten in Naturalien zahlen. Aus dieser Zeit finden sich noch zwei Zeugen im Bann des Ortes. Am Hälie Häusje, am „Heiligen Häuschen stehen zwei mächtige Linden. Von ihnen aus hat man den besten Blick auf das Dorf unten im Tal. 
 
Der 30.-jährige Krieg forderte auch in Alsweiler viele Opfer. Nur 3 Männer und sieben Frauen überlebten die Schreckenszeit. Doch wiederum baute man das Dorf auf, und um 1750 wanderten viele Bürger nach Rumänien aus. Das Land konnte nicht mehr alle ernähren. Im Jahre 1766 wurde Alsweiler Frankreich zugeteilt und durch Tausch später dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Eine wechselvolle Zeit begann. 1815 kam das St. Wendeler Land unter die Herrschaft des Herzogs von Sachsen Coburg. 1834 wurde er Besitz Preußens im Regierungsbezirk Trier. In diese Zeit fiel der Bau der ersten Pfarrkirche. 
 
Im Jahre 1846 wanderten dann 13 Familien nach Amerika aus. Ihnen folgten bis 1890 weitere 40. Als viele Bauern in die Kohlengruben an der unteren Saar neue Arbeitsmöglichkeiten fanden, sank die Auswanderungsziffer wieder. Nun wurde auch die Kirche der größeren Einwohnerzahl entsprechend vergrößert. Es entwickelte sich ein reges religiöses Leben. Es wurde eine DJK gegründet, der kath. Jünglingsverein zählte über 100 Mitglieder. Im Jahre 1950 erweiterte Pastor Robert Wöllert die Pfarrkirche um 2 Seitenkirchen, und so steht sie heute noch im Zentrum unseres Heimtortes.
 
Aus einem Tonbandmitschnitt:
Quelle: KJG = Katholische Jungmännergemeinschaft Alsweiler (ca. 1970 – 72) (?)
Initiatoren: u.a. Klaus Brill, Günter Heidt und andere
Aus den Akten von Armin Neis