Gedicht- St.Barbara

St. Barbara ,seit Alters her    

Steht in der Kirche hier dein Bild,fast 90 Jahre schaust du nieder ,verstehend lächelst du und mild ,Ich kenne dich seit Kindertagenmit Siegespalme ,Turm und Schwert,noch jugendlich gabst du dein Lebenfür eine Kron von größrem Wert,Dein Mut ,dein großes Gottvertrauenstellt in den Schatten manchen Mannist's das warum man in Gefahrenan dich sich bittend wenden kann ?So ähnlich mußten sie wohl fühlen,die Menschen ,die von Angst gequältums täglich ` Brot ihrer Familienzur Schutzpatronin Dich gewählt.Seit damals schmückt Dein Bild die Fahne,zu Dir erhoben sie die Händ,aus tiefstem Herzen kam die Bitte ,die heute jeder Bergmannn kennt,die oft in tiefster Nacht gesprochenwo keiner mehr die Sonne sahund sich doch nach dem Lichte sehnte :" Beschütze uns St. Barbara 

Wie war doch noch vor hundert Jahrender Weg zur Arbeit lang und schwer,und erst am nächsten Wochenende kam die ersehnte Wiederkehr.Doch wars ein Wiedersehn für Stunden,die Mutter packte schnell daheimdem Vater in den schweren Rucksackdie Lebensmitttel all hinein,die er die Tage über brauchte,wenns Schlafhaus sein zu Hause war,so ging es Woche dann um Woche,

Monat um Monat ,Jahr um Jahr.Man trieb die Schächte immer tiefer,fernab von jedem Tageslichtbrachte der Förderkorb die Männer im tiefen Berg zu ihrer Schicht.Zu Hause bangte die Familieum den Vater ,um den Mann,ob er gesund am Monatsendeden Lohn nach Hause bringen kann,den die Familie dringend brauchte,weil bei der großen Kinderschar,die damals noch in jedem Hause,oft "Schmalhans Küchenmeister" war.Manch eine Frau ,manch eine Muttervor Deinem Bild man Knien sah-und immer wars die gleiche Bitte :"Beschütze sie St. Barbara " Beschwerlich war und voll Gefahren,die Schicht im Berg bei dunkler Nacht,zwar hat sie vielen Brot und Leben,doch manchem auch den Tod gebracht!Schlagwetter forderten seit jeher,vom Bergmann blutigen Tribut,den Kampf mit ihnen aufzunehmen,erfodert Umsicht,Kraft und Mut,heimtückisch sind oft die Gase,grauenvoll die Explosion-,ob sie immer zu verhindern ,wer weis das auch in Zukunft schon.Menschliche Wissenschaft kann vieles,man muß das,was man tuen kannauch tuen um so zu verhindern,daß sie sich wiederholen kann,die Katastrophe mit den Bildern,die jeder von uns noch heute kennt,und die vor unserm Aug erstehen ,wenn man " Luisenthal " nur nennt.Doch Menschenkraft kanns nicht alleine,letztendlich hängt der Lebenslauf,und unser aller Schicksalsfaden,an Gottes machtvollem " Glück -Auf ".Die Not lehrte schon manchen Beten,und war man gar dem Tode nah,klangs noch als Stoßgebet zum Himmel," Beschütze uns St.Barbara ".Als drohendes Gespenst schleicht Heute,die Arbeitslosigkeit umher,die Förderräder bleiben stehen,und mancher Hochofen ist leer.Die bange Frage nach der Zukunft,quält manchen Kumpel ,der seit Jahren,in Reden ,Göttelborn ,Camphausen,Sommer wie Winter ist eingefahrn,Wenn eine Grube nach der andern,bald stillgelegt und abgebaut,wen wunderts daß so mancher Bergmann,recht skeptisch in die Zukunft schaut!Den Stahlarbeitern geht's genauso,war doch die Hütte noch vor Jahrn,ein Arbeitsplatz ,wohin man sicher,seit altersher zur Schicht gefahrn,so sind nun manchem hierzulande ,vor Schrecken fast die Haar ergraut,als nach und nach bekannt gegeben,wie viele Stellen abgebaut.Man zählt sich nicht zum alten Eisen,und ist noch keine zwanzig mehr,um ganz von vorne zu beginnen,diese Erkenntnis drückt oft schwer.An wen soll man sich da noch wenden,wenn nicht an Sie die immer da,wenns galt Gefahren abzuwenden:"Beschütze uns St.Barbara“.

St.Barbara beschütz auch Heute,die Menschen der modernen Zeit,hilf ihnen eine Welt zu schaffen,ohne Haß und ohne Streit,Laß Herzen nicht zu Gruben werden,in denen s finster ist und Nacht,gib ihnen Einsicht ,daß auf Erden,die gleiche Sonn für alle lacht.Laß Menschen wieder Brüder werden,so ,wie es bei uns stolzer Brauch,seit 125 - Jahren-,und hoffentlich in Zukunft auch.Laß uns das gute Alte wahren,das notwendige neue sehn,dann wird die Bruderschaft in Zukunft,auch blühn gedeihen und bestehn.Notleidende zu unsterstützen,dem Nächsten eine Hilf zu sein,bringt Heute wie vor hundert Jahren,noch immer reiche Früchte ein.So wollen wir denn Ihr vertrauen,mit diesem uralten Gebet,mit dem seit vielen Generationen,die Menschen hier zu Ihr gefleht,das oft vor Ihrem Bild gesprochen,Verzweifelt und den Tränen nah,und das noch Hoffnung gab für morgen."Beschütze uns St.Barbara"