Gedicht - Alsweiler Es war einmal


Jahr um Jahr ist von uns gegangen,
ein Jahrtausend schloss sein Tor.
Gehen wir in die neue Zeit, ganz ohne Bangen,
doch schenken wir der Vergangenheit stets unser Ohr!
Jede Zeit ist nur ein kleiner Teil der Ewigkeit,
wir sind nur ein Puzzle im Weltenall.
Sind wir zu einem Rückblick bereit?
Erinnern wir uns, wie es war einmal!

Lassen wir unsere Gedanken einmal zurückgleiten:
Was kennen wir noch, über vergangene Jahr' ?
Denken wir zurück an die alten Zeiten ,
wie es hier in unserem Dorf einst war!

So manche Erinnerung kann Freude uns bereiten,
so manches Bild lebt in uns fort:
die Wälder und Wiesen, all die Weiten,
die Straßen und Häuser in unserem Ort.

Vor jedem Haus stand einst 'ne Bank, für die Geselligkeit,
dort traf man sich zur Abendstund'.
Man sprach und lachte und das Herz war weit,
man war vereint, mit lachendem Mund.

Man saß zusammen und sang Heimatlieder,
vergessen war des Tages Müh' und Plag.
So eine Zeit kommt sicher niemals wieder;
"Wer kennt die Lieder noch?" Das ist die Frag'. - 
"Der Scherenschleifer", "Im schönsten Wiesengrunde",
"Am Brunnen vor dem Tor", "Das alte Försterhaus".
Wo damals weilte eine frohe Runde,
die Lieder klangen, tagein, tagaus.

Als Kinder spielten wir im Alsbachtal
und taten hierbei auch die Kühe hüten.
Wir halfen auf dem Feld und überall,
mit Kartoffel-Kraut-Grombiere ließen wir uns manchmal vergüten.


Wo vorne in der Gass ein Brünnlein sprudelt munter,
dort trieb man einst die Küh' zur Tränk' hinunter.
Nah bei der Kirch' stand einst der Tholeyer Speicher,
wo man den Zehnten hinbrachte mit Karren und Hotten.
Heut zahlen wir Steuer, wir sind ja auch reicher.
Doch über die alten Zeiten braucht niemand zu spotten.

Am Reitersberg, das alte Bauernhaus,
hatte früher viele Kühe, Schweine und auch Glucke.
Da ging als Kind ich oft ein und aus.
- Ich glaub', der Hiwwel-Jäb würde heute ganz schön gucke. -
Sein Hiwwelhaus, so lieb, so traut,
wurde für die Kultur ganz umgebaut.

Früher standen bei der Kirche noch große Eichen,
die mußten vor vielen Jahren der Erweiterung weichen.
Auch am Marpinger Weg standen große Linden,
für die Autos mußten die dann verschwinden.

Einst klapperte die Mühle am Alsbach im Tal,
und Mille-Hans tat am Backofen stehn.
Heute können wir erzählen: Es war einmal...
Ja, diese Zeit musste leider vergehn!

Im "Unerschde Ecke" die alte Schol,
oder später die Schol, am "Schoße" (Chaussee) im Ecke:
So mancher fühlt sich bei dieser Erinnerung unwohl,
denkt er zurück, an die Erziehung mit dem Stecke.

Auf dem alten Sportplatz, am Ruttertwald,
dort herrschte früher sportliches Treiben.
Die Begeisterung bis zum Dorfe oft schallt,
doch der Platz war zu klein, er konnte nicht bleiben.

So hat er genagt, der Zahn der Zeit,
viele Wirtschaftstüren für immer schlossen.
Sie waren eine Stätte der Geselligkeit,
ihr Abschied machte uns sehr verdrossen.
Manche waren uns Heimat, eine Insel des Sein';
dort waren wir Freunde, dort war keiner allein.

Träumen wir manchmal von diesen Zeiten,
die in uns sind, noch schemenhaft.
Für uns und die Jugend sollten wir sie aufbereiten,
sie soll'n uns ein Brunnen sein, eine Quelle der Kraft!

Unser Ich, unser Wir, bleibt stets mit Alsweiler verbunden,
hier erlebten wir Tage ohnegleichen.
Dies sollten wir bewahren und oft laut bekunden,
dann werden wir gemeinsam noch vieles erreichen!