Gedicht - Fremde Augen

Fremde Augen

 

 

Wenn in hellen Nächten der Südstern mich ruft

schmecke ich den Sand des Schirroko

in meinem Mund

 

Ich denke zurück an dich Fremde –

als mich dein Blick traf

und der stille Schrei deiner Seele

 

Sehnsucht voller Heimweh erfasste mich

Im Feuer des Augenblicks wurde Hoffnung geboren

Deine Augen waren mir Welt

 

Unsere eigenen Welten engten uns ein

Gefangene sind wir verschiedener Kulturen

Im Moment des Erkennens

war der Abschied bereits geboren

Unser Ich hatte im Wir

keine Chance

 

Dein stiller Ruf

schwingt noch immer in mir –

ein Klang der mir fast vergessen war

 

Dein Blick wohnt in der Tiefe meiner Seele

und ich spüre in mir

die Grenzen der Welt

 

Wenn in hellen Nächten der Südstern mich ruft

schmecke ich den Sand des Schirroko

in meinem Mund